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A Internationale Entwicklung | ||
Essay: In der internationalen Entwicklung drückt sich aus, welche politischen und ökonomischen Paradigmen Dominanz erreichen (Raskin et al. 2002). Sie kann durch Kooperationen Möglichkeiten eröffnen, Ressourcenzugänge und -preise vergrößern oder verkleinern, oder durch Konflikte Kraft, Aufmerksamkeit und Ressourcen von der Transformationsaufgabe abziehen. A1 Market Forces Die Wachstumslogik der vergangenen Dekaden gilt weiter, Handelsbarrieren werden abgebaut und Entwicklungs- und Schwellenländer weiter in die globale Ökonomie einge-gliedert. Der Bedarf an Rohstoffen wächst weniger schnell als die Wirtschaft; dennoch erhöhen sich Rohstoffpreise und Umweltschäden, da Wachstumseffekte gegenüber den Effizienzgewinnen überwiegen. Die globale Bevölkerung nimmt zu und die Ungleichheit zwischen den Entwicklungs-ländern und Industrienationen steigt. Bewaffnete Konflikte werden häufiger. Verträge zur Lieferung von energetischen Rohstoffen (fossil oder EE-basiert) werden in der Regel eingehalten, können von autoritär geführten Exportländern bei Konflikten aber auch kurzfristig aufgekündigt werden. A2 Policy Reform Die Ausweitung der Märkte und des globalen Handels wird weiterhin verfolgt, tritt aber hinter die politischen Ziele Nachhaltigkeit und Armutsreduktion zurück. Inter- und transnational koordinierte staatliche Abkommen und Programme werden verabschiedet und mindern Umweltschäden und Armut. Die Einkommensungleichheiten werden verringert. Bevölkerung und Ressourcenbedarf und preise steigen nur mäßig weiter an. Dadurch nehmen bewaffnete Konflikte ab. Verträge zur Lieferung von energetischen Rohstoffen werden weitgehend eingehalten und werden nur in seltenen Ausnahmen kurzfristig aufgekündigt. A3 Fortress World Konflikten durch wachsende Ungleichheiten und steigenden Ressourcenbedarf wird nicht mit internationalen Abkommen, sondern mit militärischer Macht begegnet, um die Versorgung der heutigen Industrienationen zu sichern. Die wirtschaftliche und (nichtmilitärische technologische Entwicklung verlangsamt sich. Global gesehen steigen Ressourcenverbrauch und die Weltbevölkerung dadurch schwächer. Bewaffnete Konflikte werden häufiger und führen trotz gedämpfter Nachfrage zu volatilen Ressourcenpreisen auf hohem Niveau. Verträge zur Lieferung von fossilen oder EE-basierten Energierohstoffen mit Exportländern außerhalb des Kreises der engen Verbündeten erweisen sich häufig als unzuverlässig. Der Zusammenbruch der bestehenden Ordnung wird nur durch militärische Stärke verhindert. A4 Eco-Communalism Dieser Entwicklung liegt ein globaler Paradigmenwechsel zur Nachhaltigkeit zu Grunde. Auf politischer Ebene verstärken sich globale Governancestrukturen, die dennoch offen für lokalen und nationalen Input sind. Dadurch wird zum einen die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte forciert, zum anderen können die Nachhaltigkeitsziele wirksam verfolgt werden, ohne die regionale Vielfalt einzuebnen. Bewaffnete Konflikte gibt es wenig, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, soziale Ungleichheiten und die Wirtschaftsleistung sind gering. Die mäßige Entwicklung der Güterproduktion und das geringe Konfliktniveau führt zu geringen Rohstoffpreisen. Konsummuster, Energieversorgung und Wirtschaftsstrukturen sind auf regionale Nachhaltigkeit, Autarkie und dezentrale Lösungen fokussiert. Lieferverträge für energetische Rohstoffen werden von allen Exportländern verlässlich eingehalten. Literatur Raskin et al. 2002: Great Transition. The Promise and the Lure of the Times Ahead. Stockholm Environment Institute | ||